Die Komponisten mit ihrer außergewöhnlichen Sensibilität waren schon immer sehr empfänglich für die Eingebungen jenseits der Realität.
Robert Schumann vermeinte Engelsstimmen zu hören, die ihm jenes wundervolle Thema offenbarten, über das er dann seine „Geistervariationen“ schrieb.
Sergej Prokoew lauschte „Teuflischen Einflüsterungen“ und Franz Liszt komponierte „Angelus“ (ein Gebet an den Schutzengel) und ließ in dem außerordentlich virtuosen „Mephisto – Walzer“ den Teufel höchstpersönlich tanzen, so dass das Publikum in London zu seiner Zeit ein Verbot dieses Stückes verlangte.
Astor Piazzola widmete den Engeln gleich eine Tangosuite mit „Milonga – Tod und Auferstehung des Engels“.
Auch jene unglückseligen Geschöpfe, zwischen den Welten gefangen und nirgends dazu gehörend, inspirierten die Musiker.
So schrieb Enrique Granados ein sehnsuchts-volles „Ständchen eines Gespenstes“. Nikolaj Medtner drückte in seinem Stück „Rousalka“ (Die Nixe) mit großer Kühnheit und überraschender Originalität, die Unvereinbarkeit zweier Welten aus – der Welt der Wasserwesen und der Welt der Sterblichen. So ist seine Nixe zur Einsamkeit verdammt.
Begleiten Sie die Pianistin Tatjana Karpouk an diesem außergewöhnlichen Klavierabend auf musikalischen Pfaden in eine Klang- und Fantasiewelt, die unseren Sinnen sonst verborgen ist
Life-Mitschnitt vom 21.07.2015
Robert Schumann
∼ Geistervariationen ∼
Sergej Prokofjew
∼ Teuflische Einflüsterungen ∼
Franz Liszt
∼ Angelus ∼
∼ Mephisto – Walzer ∼
Astor Piazzola
∼ Tod und Auferstehung des Engels ∼
Enrique Granados
∼ Ständchen eines Gespenstes ∼
Nikolaj Medtner
∼ Rousalka ∼
CD Aufnahme und Bearbeitung: Michael Pfirrmann, Klangkomplex Lübeck