Russisch-Ukrainische Impressionen

Soloklavierkonzert

„Russisch-Ukrainische Impressionen“ zeigt Inspirationen zwischen russischen und ukrainischen Komponisten.

Angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine war ich zuerst nicht sicher, ob es jetzt angebracht ist, russische Musik zu spielen … Es ist meiner Meinung nach aber wichtig, gerade in diesen Zeiten, die Kultur als verbindende, gegenseitig inspirierende, friedenstiftende Energie zu verstehen.

In einem Zitat von Isaac Stern habe ich gelesen: „Wer Musik macht, lernt nicht zu hassen. Wer Musik macht lernt zu hören, zuzuhören und zu denken“.
In dem Sinne möchte ich die Werke sowohl russischer als auch ukrainischer Komponisten spielen.

Die Arbeit an diesem sehr abwechslungsreichen Programm war für mich, der aus Belarus stammenden Pianistin, eine ganz besondere Erfahrung und Motivation.

Ich möchte die wechselseitigen musikalischen Inspirationen zwischen russischen und ukrainischen Komponisten aufzeigen, gleichzeitig auch weniger bekannte Komponisten und ihre Werke näherbringen.

Ich hoffe, dass meine eigene Begeisterung und musikalische Inspiration die Zuhörer im Herzen berührt und ganz neue, unvergessliche Einblicke in die osteuropäische Seele und Musik bietet.

Um meinen Anteil zur Ukraine-Hilfe beizutragen, werde ich dieses und weitere Konzerte als Benefizveranstaltungen spielen und die Gagen spenden.

Michail Glinka gilt als Schöpfer einer eigenständigen klassischen Musik Russlands. Aufgrund seines prägenden Einflusses wird er oft „Der Vater russischer Musik“ genannt. Seine Romanze „Venezianische Nacht“ veranlasste Anatol Liadov, einfallsreiche Variationen darüber zu komponieren, und Mili Balakirew schrieb die Fantasie über sein berühmtes Lied „Die Lerche“.

Nach Glinkas Ausspruch „Es ist das Volk, das die Musik schafft. Wir Musiker arrangieren sie nur“ ließ sich Peter Tschajkowsky von russischen Liedern und Tänzen zu seiner „Doumka“ Op. 59 mit dem Untertitel „Szenen eines Dorflebens“ inspirieren.

Es ist leicht zu verstehen, warum Alexander Skrjabin als „der russische Chopin“ bekannt war. Ebenfalls schrieb er fast ausschließlich für Klavier und begann mit der Komposition von Mazurkas, Walzern, Nocturnes und Präludien. In dem Walzer Op. 38 skizziert er für uns die Charakterzüge eines verliebten Paares, das zusammen tanzt. Leider steht der aus Ukraine stammende Sergej Bortkiewicz mit seinem Schaffen bis heute eher im Schatten des großen Sergej Rachmaninow, der fast genau zur gleichen Zeit lebte und wirkte. Stilistisch liegen seine Wurzeln irgendwo zwischen und jenseits von Grieg, Liszt und Brahms, dem frühen Prokofiev und Scriabin und doch haben die Stücke etwas Eigenes, Einmaliges. Die dunkel- elegische Ballade Op. 46 verfügt über eine souveräne Nutzung der schier grenzenlosen Möglichkeiten des modernen Flügels, großen Atem, glänzenden Tonsatz. Wir hören Tosen und Beben, Flattern der Lüfte, überbordende Freude, Trauer und Ekstase.

Für den ukrainischen Komponisten Igor Shamo waren es „Bilder russischer Maler“, die ihn zu seiner gleichnamigen Suite anregten. Sie tragen die Titel: „Trojka“, „Sommerabend“, „Morgen im Wald“, „Die kleine Birke“, „Auf dem Fest“. Der Charme dieser Kompositionen liegt in den starken Stimmungswechseln zwischen melancholischer Erinnerung und explodierender Lebensfreude. Es sind im weitesten Sinne „Klangbilder“. Sie sind voller Poesie, Lyrik, Humor, Dramatik und Energie.

Soloklavier­konzert „Russisch-Ukrainische Impressionen“

Msikalischen Inspirationen russischen und ukrainischen Komponisten

Liveprogramm (Auszug)

M. Balakirew ( 1837 – 1910)
„Die Lerche“ – Fantasie über ein Lied von M. Glinka

P. Tschajkowsky (1840-1893)
„ Doumka“ Op. 59

A. Liadov ( 1855-1914)
Variationen über ein Thema von M. Glinka Op. 35

PAUSE

A. Skriabin (1872-1915)
Walzer As-Dur Op. 38

S. Bortkiewicz (1877-1952)
Ballade Op. 42

I. Shamo (1925-1982)
Suite „Bilder russischer Maler“
1. Trojka / Bild von I. Golikow
2. Sommerabend / Bild von I. Lewitan
3. Morgen im Wald / Bild von A. Rylow
4. Die kleine Birke / Bild von M. Nesterow
5. Auf dem Fest / Bild von B. Kustodijew

Russische Impressionen Eislauf
© 2024 Tatjana Karpouk